Dienstag, 30. Dezember 2014

Rezension "Aus Notwehr!"




Titel: "Aus Notwehr! - Ich tötete meinen Mann, um mein Kind zu retten"
Autor: Gina French
Seitenanzahl: 282
Verlag: Blanvalet
Preis:19,95

Klappentext: Es war Notwehr! So entschied die englische Justiz in einem Aufsehen erregenden Prozess zugunsten von Gina French, die ihren Ehemann Paul getötet hatte. Er hatte sie und ihren fünfjährigen Sohn jahrelang brutal misshandelt. - Erzählt ohne Bitterkeit, Larmoyanz oder den Versuch einer moralischen Rechtfertigung, geht dieser Schicksalsbericht tief unter die Haut!

Meine Meinung:

Gina erzählt dem Leser am Anfang von ihrer Kindheit auf den Philippinen. Schon nach wenigen Seiten merkt man, dass dort alles anders ist als bei uns. Ich war verwundert und teilweise schockiert, wie die Menschen auf den Philippinen leben. Allein ihre Kindheit ist bewegend. Die Familie ist arm, sie muss von früh auf mitarbeiten, zur Schule gehen. Geld für Kleidung ausgeben? Unmöglich. Nur das Nötigste kann besorgt werden. Die meisten Menschen scheinen sich mit diesem Leben zufrieden zu geben, aber Gina möchte mehr. Sie möchte Geld verdienen, um damit ihre Familie finanziell unterstützen zu können. Als sie das erste Mal arbeitet ist sie elf, ein Schock für mich, bin ich fünf Jahre älter und musste nie so hart arbeiten wie sie es ihr Leben lang tat.

Ich war und bin beeindruckt von Ginas Willenstärke. Sie versucht alles, um ihren Liebsten zu helfen, sie nimmt so viel auf sich und geht daran mehrere Male fast zugrunde, beklagt sich aber nie. Es ist ein Schock, wie viel sie durchmachen musste. Eineinhalb Jahre war sie psychisch krank, verliert in dieser Zeit ihre Familie, muss von vorne anfangen. Ohne Klagen wendet sie sich ihrer Arbeit als Barmädchen zu, bleibt sich dabei aber selbst treu. Nie macht sie etwas mit einem Kunden, den sie nicht mag.

Mit Paul scheint sie den perfekten zweiten Ehemann gefunden zu haben und so kam es auch mir vor. Doch dann tut sich der Abgrund auf und Paul verwandelt sich in ein Monster. Oft überlegt sie ihn zu verlassen, macht auch den ersten Schritt, kehrt aber immer wieder zu ihm zurück

Abschließend kann ich nur sagen, dass mich das Buch tiefbewegt hat. Als ich es mir aussuchte, hätte ich nie gedacht, dass es so viele Emotionen in mir auslösen würde. Ich habe mich für Gina gefreut, mit ihr geweint und gelacht, ich habe gebangt um sie und gehofft, dass sie einen Ausweg finden wird. Ich kann das Buch jedem wärmstens empfehlen, da es auch das Weltbild ziemlich verändern kann. Niemals hätte ich gedacht, dass der Unterschied zwischen Europa und den asiatischen Ländern (in diesem Fall die Philippinen) so gravierend ist. Klar, ich wusste, dass es uns in Europa und Amerika besser geht als in anderen Ländern, aber trotzdem war ich teilweise wirklich schockiert.

Ich gebe Ginas Buch 5 von 5 Herzen und empfehle das Buch weiter!

♥♥♥♥♥/♥♥♥♥♥

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